Meine Arbeit – meine Leidenschaft – und eine großartige Entdeckung

Als ich vor mehr als 30 Jahren begann, mich in meiner Freizeit ernsthaft mit Schrift, Kalligrafie, Lettering und schönen Buchstaben aktiv zu beschäftigen, wusste ich nicht, was das einmal für Folgen hat.
Zu diesem Zeitpunkt wurde mir klar, dass ich eigentlich schon immer sehr gern geschrieben und gestaltet habe. Das viele Schreiben hatte mir schon in meiner Schulzeit eine schöne Handschrift beschert. Die dann wiederum mehr Arbeit für mich bedeutete, denn wenn etwas schön zu schreiben war, war ich mit meiner Handschrift bei Urkunden und Wandzeitungen gefragt.
Aller Anfang ist schwer
Kurz und gut, nach der Anschaffung von Feder, Tinte, Papier und einem Buch über Schreibkunst erfolgten die ersten Übungen und Versuche, etwas schön Geschriebenes auf das Papier zu bringen. Sehr schnell habe ich festgestellt, dass wohl noch ein weiter Weg vor mir liegt, um meine bildlichen Vorstellungen über die von mir schön geschriebener Texte und der Realität in Übereinstimmung zu bringen. Da half nur eins üben, üben, üben und nochmals üben. Meine perfektionistische Veranlagung hat dann dazu geführt, dass ich stundenlang und seitenweise Buchstaben, Striche, Bögen und Schwungelemente geübt habe. Nach dem ich dann begriffen hatte, wie das Schreibwerkzeug – die Feder arbeitet und funktioniert ging es etwas leichter voran. Nach einem halben Jahr intensiven Trainings sahen dann meine Buchstaben halbwegs brauchbar, schön und gleichmäßig aus. Bei den Schreibübungen bezog ich dann so nach und nach auch andere Schreibwerkzeuge wie, Bleistifte, Filzstifte, Schönschreibfüller, Holzleisten, Kugelschreiber und Pinsel mit ein und experimentierte auch mit selbst angefertigten Schreibgeräten.
Meine Entdeckung
Und genau da habe ich den „Doppelstift“ für mich entdeckt. Anfänglich ein Experiment ist er nun mein Liebling unter den Schreibgeräten. Ich nutze ihn für Initialen, Monogramme, Überschriften und Wortgestaltungen.
Eigentlich handelt es sich dabei „nur“ um zwei zusammengebundene Stifte – bei mir waren es zwei Bleistifte. Alle anderen Stifte, die es da so gibt (Kugelschreiber, Filzstifte, Buntstifte, Fineliner usw.), sind dafür ebenfalls geeignet. Mit der Zeit habe ich dies weiter vervollkommnet. Die Stifte sind nun richtig gut und fest mit Klebeband zusammengefügt, so dass das Schreiben oder Zeichnen mit ihnen sicher gelingt.


So wird`s gemacht
Du verwendest am besten zwei Bleistifte mit gleichem Härtegrad, die Stifte mit weichen Minen (B oder 2B) gehen super! Diese klebst du dann mit Klebeband wie auf dem Bild oben zu sehen am oberen und unteren Stiftende zusammen! Achte darauf, dass die Stiftspitzen auf gleicher Höhe sind! (Bild)
Die Stifte hälst du dann so, dass sie nebeneinander in der Schreibhand liegen und die beiden Stiftspitzen schräg zueinander angeordnet sind (Bild). Die Funktionsweise entspricht der der Bandzugfeder. Es werden aber nur die Umrisslinien der Schrift erzeugt.


Nun kann es losgehen
Jetzt probierst du mit einfachen Kritzelübungen und schwungvollem Hin und Her die beiden Stifte einfach mal aus.

Nach dem Kritzeln sind die Buchstaben an der Reihe. Diese schreibst du ca. 5-7 cm hoch, dann haben sie eine gute Höhe und lassen sich gut „weiterverarbeiten“. Das was die Arbeit mit diesem Doppelstift ausmacht, ist zum einen die Tatsache, dass die Räume zwischen den beiden Bleistiftlinien gestaltet werden können und zum anderen, dass die Buchstaben an sich ebenfalls zeichnerisch verändert und geformt werden können.
Das Schreiben an sich läuft jetzt anders. Du schreibst jetzt allerdings nicht mehr aus dem Handgelenk, sondern mit Ober – und Unterarm – die Hand hält den Stift nur fest mehr nicht und wird auch im Handgelenk nicht bewegt!
Du solltest an dieser Stelle bewusst vermeiden, die Schreibhand nach links (bei Linkshändern nach rechts) einzuknicken oder den Formen der Buchstaben mit der Hand beim Schreiben zu folgen. Sollte nur ein Strich auf dem Papier erscheinen, so hast du die Stifte beim Schreiben verkantet (Stifte stehen zu steil auf dem Schreibuntergrund) – was am Anfang sehr wahrscheinlich des Öfteren vorkommen wird und auch normal ist.








Entscheidend für das Gelingen ist die richtige Stifthaltung und die Übung im Umgang mit dem Stift!
Nach dem du deine Buchstaben fertig auf das Papier gezaubert hast, kannst du sie farbig oder mit Grafitstift hervorheben und in Szene setzen. Die Bilder hier oberhalb sollen da eine kleine Inspirationshilfe sein.
Nun wünsche ich dir viel Spaß und Freude mit deinem Doppelstift!
Auf Anfrage sende ich dir den Blogbeitrag auch gern als PDF per E-Mail zu!
Frank Niemann
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